Die Auswirkungen von Multitasking auf unsere Familie – und warum es vermieden werden sollte

von | Juni 25, 2020 | Familienleben, Persönliches wachstum | 1 Kommentar

In nur wenigen Tagen wird unsere Familie eine 8-stündige Fahrt unternehmen, um einen Familienurlaub in Südfrankreich zu verbringen.
Da unser geplanter Urlaub im Frühjahr wegen der geschlossenen Grenzen abgesagt wurde, waren wir nicht sicher, ob und wann wir Familienferien machen können.

In nur wenigen Tagen wird unsere Familie eine 8-stündige Fahrt unternehmen, um einen Familienurlaub in Südfrankreich zu verbringen.
Da unser geplanter Urlaub im Frühjahr wegen der geschlossenen Grenzen abgesagt wurde, waren wir nicht sicher, ob und wann wir Familienferien machen können.

– Obwohl wir die Zeit, die wir während der Quarantäne hatten, sehr genossen und unser privater „Campingplatz“ mit Pool und Sandkasten in unserem Garten viel Freude bereitete, gab es viel Arbeit für Benny in seiner Garage und viele Hausaufgaben, die wir mit unseren Kindern machen mussten.
Deshalb war der Wunsch nach einer Zeit als Familie, weg von zu Hause, immer noch etwas, was wir versuchten, in den geänderten Zeitplan dieses Jahres einzupassen.

So freuen wir uns auf diese Ferien auf einer Ziegenfarm mitten im Nirgendwo inmitten der Weinberge Südfrankreichs – ein Ort, an dem wir in der Vergangenheit schon einmal waren. Benny und ich wie auch unsere Kinder lieben diesen Ort sehr.

In einem früheren Artikel habe ich mit dir geteilt, warum Urlaub kostbar ist – und dies für das ganze Leben, nicht nur für den einen Moment

Und in diesem Artikel schrieb ich über: Familienurlaub – ein guter Zeitpunkt, um die Vision und die Werte der Familie zu reflektieren

Heute möchte ich ein anderes Thema ansprechen, das mit Urlaub und Erholung zu tun hat, und mit dir kurz einen wichtigen Faktor teilen, den es zu beachten gilt, wenn man in die Ferien fährt.

Für unsere bevorstehenden Ferien haben wir beschlossen, dass wir uns Zeit nehmen werden, um unser Leben zu verlangsamen. Eine Zeit mit sehr begrenzten sozialen Medien, begrenzten laufenden Projekten oder Ablenkungen, die unsere Gedanken füllen. Somit werde ich durch diese Sommerpause auch eine Auszeit vom regelmässigen Artikel schreiben nehmen.

Folgendes wollen wir sicherstellen: 

 

  1. Dass unser Leben basiert nicht auf dem, was wir tun.

    :::
    Produktiv zu sein, beschäftigt zu sein, kann ein Gefühl der Erfüllung geben. Ein weiteres Projekt zu beenden oder von einer Aufgabe zur anderen zu springen, kann nicht nur zeitraubend sein, sondern auch von dem ablenken, was im Leben wirklich zählt.
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  2. Dass wir sicherstellen, dass wir nicht vergessen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Ich möchte eine präsente Mutter sein. Nicht nur, indem ich zu Hause bin, sondern fähig, mich um das zu kümmern, was unseren Kindern wirklich wichtig ist. Meiner Familie ein Zuhause zu bieten, wo sie versorgt werden, wo sie sich gesehen, gehört und wichtig fühlen. Ich denke, es ist großartig, wenn Kinder sehen, dass ihre Eltern in das, was sie in ihrem Dienst oder ihrer Arbeit tun, investiert und leidenschaftlich sind.  Allerdings gibt es zu viele Kinder, die sich als Last sehen oder sich sogar verlassen fühlen, auch wenn es oft „nur“ emotional“ ist. Das kann so leicht passieren, zum Beispiel wenn wir Zeit auf unserem Smartphone verbringen, während wir ein Kind auf dem Schoß haben, wenn sie in unserer Nähe sind oder sogar während wir ein Baby stillen. Wenn Eltern ihre Projekte machen und ihren Träumen auf Kosten der Familie folgen – wird das emotionale Wohlbefinden der Kinder darunter leiden.

  1. Und Aussteigen aus dem Multitasking

Caroline Leaf schreibt in ihrem Buch „Schalte dein Gehirn an“ ein ganzes Kapitel über Multitasking. Sie erklärt:

„Eine der Plagen der modernen Gesellschaft ist Multitasking, was zu den weiteren Plagen der „Eile-Krankheit“ und des zwanghaften Zeitmanagements führt. Die Wahrheit über Multitasking ist, dass es ein hartnäckiger Mythos ist. Was wir wirklich tun, ist unsere Aufmerksamkeit schnell von Aufgabe zu Aufgabe zu verlagern, was zu zwei verheerenden Dingen führt:

(1) Wir widmen einer bestimmten Aktivität, Aufgabe oder Information nicht so viel konzentrierte Aufmerksamkeit, wie wir sollten, und

(2) wir opfern die Qualität unserer Aufmerksamkeit. Ich nenne dies „Milchshake-Multitasking.“

 Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir dauernd „herumrennen“ und versuchen, alle Aufgaben, Verpflichtungen oder sogar ausgewählte Aktivitäten zu erledigen.

Und ich sehe das in meinem eigenen Leben.
– Es gibt die Dinge, die ich aus Verpflichtung, Dienst, Einsatz oder Notwendigkeit tue, wie z. B. für die täglichen Mahlzeiten, die Wäsche, die Hausarbeit usw. zu sorgen,
– andere aus Leidenschaft (wie z. B. diese Webseite)
– und dann auch die Dinge, die ich tue, weil ich treu sein will mit dem, was mir anvertraut wird.
– Dazu kommen dann noch andere Dinge, die ich tue, um von einem anstrengenden Tag herunterzukommen, wie z.B. einen Film zu schauen, die sich zu einem ausgefüllten Leben hinzufügen.

Ich genieße es, produktiv zu sein. Ich genieße es, zu sehen, wie Projekte in Form kommen und Beziehungen aufgebaut werden. Ich liebe es, diese Website zu machen und neues Land zu betreten – wie z.B. die Videos, die ich angefangen habe zu machen.

Wie auch immer, wie Caroline Leaf weiter unten in diesem Kapitel erklärt: 

„Schlechte Fokussierung der Aufmerksamkeit und mangelnde Qualität in unserem Gedankenleben ist genau das Gegenteil davon, wofür das Gehirn ausgelegt ist. Dies verursacht einen gewissen Grad an Hirnschäden. Jede schnelle, unvollständige und qualitativ schlechte Gedankenverschiebung ist wie das Herstellen eines Milchshake mit deinen Gehirnzellen und Neurochemikalien. Dieses Milchshake-Multitasking, das die Wahrheit hinter Multitasking ist, erzeugt Muster von Flüchtigkeit und Konzentrationsmangel, welche unglücklicherweise und oftmals fälschlicherweise als ADS oder ADHS bezeichnet werden und zu oft unnötig medizinisch behandelt werden, was weiter Öl ins Feuer giesst.“

 Ich muss zugeben, dass ich, wenn ich voll in meinem Multitasking bin und versuche, alles zu erledigen, was getan werden muss, eine wirklich schwierige Zeit habe, herunterzukommen und einfach „zu sein“, mich intensiv um die kleinen Dinge zu kümmern, um die sich meine Kinder kümmern, oder mich einfach mit ihnen hinzusetzen und eine gute Kuschelzeit zu verbringen. Und wenn ich es tue, nun… dann habe ich immer noch all die Dinge, die ich stattdessen tun sollte, im Hinterkopf.

Deshalb wollen wir sicherstellen, dass das Privileg, in die Ferien zu fahren, voll und ganz genossen werden kann, so wie es sein kann. Wir wollen eine Zeit verbringen, die sicherstellt, dass:

  • Unser Leben nicht auf dem basiert, was wir tun.
  • Dass wir nicht vergessen, was im Leben wirklich wichtig ist.
  • Dass wir aus dem Multitasking aussteigen können.

1 Kommentar

  1. Heinz Etter

    Vielen Dank für diese wertvollen Gedanken. Multitasking ist etwas anderes als die Integration der Gefühle und das Umgehen mit konfliktischen Gedanken. Dort bin ich ja eben mit diesem einen Thema beschäftigt und lasse mehrere innere und äussere Meinungen zu und bin nicht dazu verdammt die Dinge zu vereinfachen, weil ich noch sieben andere Dinge gleichzeitig tun soll oder will.

    Antworten

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